Das ethische Verhalten von Mitarbeitern wird oft durch das Verhalten des Top-Managements oder den direkten Vorgesetzten im Team beeinflusst. Unethisches Verhalten „von oben“ (sog. „tone at the top“) kann zu einer alltäglichen Akzeptanz von Regelverstößen im Unternehmen führen. Als extreme Beispiele seien hier die Skandale um Enron und Worldcom genannt. Der Abgasskandal von VW und die damit einhergehenden, lauter werdenden Rufe nach wirksamer Corporate Governance strahlen auch auf den inhabergeführten Mittelstand aus. Gerät ein Mitarbeiter in einen Zielkonflikt (z. B. kaum zu bewältigende Zielvorgaben), so kann es zu einem Regelverstoß kommen.
Die Fakten:
Ein gut entwickeltes Compliance Management System (CMS) und einhergehend eine gesunde Compliance-Kultur können unethischem Verhalten im Unternehmen erfolgreich entgegenwirken. Ein CMS besteht aus Zielen sowie Grundsätzen und Maßnahmen der gesetzlichen Vertreter, die ein regelkonformes Verhalten sämtlicher Mitarbeiter des Unternehmens sowie Dritter beabsichtigen. Um die Compliance-Kultur in der Praxis zu stärken, reicht es nicht einfach aus, Verhaltensgrundsätze ("codes of conduct") aufzustellen und zu kommunizieren. In der Praxis hat sich die Prüfung der eingerichteten CMS als ein wirksames Instrument zur Förderung der Effektivität solcher Systeme bewährt. Im Jahr 2011 hat das Institut der Wirtschaftsprüfer mit dem PS 980 - "Grundsätze ordnungsmäßiger Prüfung von Compliance Management Systemen" - nunmehr konkrete Richtlinien zur Prüfung von CMS durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer herausgegeben. Eine Wirksamkeitsprüfung des CMS nach vorgenanntem Prüfungsstandard kann einen objektivierten Nachweis über die Leistungserfüllung solcher Systeme führen und setzt sich auch sukzessive bei mittelständischen Familienunternehmen in Südwestfalen durch. Wir beraten Sie gerne bei der Einführung oder Prüfung von Compliance Management Systemen.